Thursday, September 16, 2010
Transsibirische Eisenbahn bis Irkutsk
Entgegengesetzt unserer Vorstellung war der Zug Nr. 20 Moskau-Peking ziemlich neu, aber sehr schlau konstruiert. Es gab sehr wenig Touristen im ganzen Zug und daher teilten wir das Abteil mit einer Frau und einem Russen, wie man ihn sich typischer nicht vorstellen kann. Er führte uns auch in die russische Tradition des Vodkatrinkens und Fisch essens ein und dank seiner Geduld lernten wir einige Brocken Russisch. Die Kommunikation verlief hauptsächlich über Gestik und Zeichnen. Der Dackel mit seiner Windel war allerdings universal zu verstehen.
Die Fahrt dauerte 4 Nächte und 3 Tage ohne Unterbruch. Das hört sich jetzt vielleicht lange an, aber die Zeit ist ganz schnell vergangen. Viel verläuft die Strecke durch lichte Wälder und man bekommt ab und an einen freien Blick auf die unendlich grossen Felder und die Dörfer. Die Häuser haben meist eine einfache Verzierung um die Fenster und Türen, manchmal farbig (meist Blau) angemalt. Eigentlich jedes Haus hat einen Garten und man sieht auch immer wieder viele Menschen den Garten pflegen, vor allem Gemüse, aber auch Blumen. Nur wenn man sich einer Stadt nähert, kommen die Hochhäuser ins Blickfeld, mal alt, mal neu. Der Zug machte immer wieder Halt an Bahnhöfen, wo man von den Babuschkas oder vom Kiosk Essen und Trinken besorgen konnte. Wir durchfuhren 5 Zeitzonen. Das heisst, Moskau liegt schon 2 Stunden vor der Schweiz und Deutschland und in Irkutsk stehen wir 7 Stunden früher als Ihr auf. Wir sind ja schon in Asien, wenngleich es sich für uns noch gar nicht so anfühlt.
Das Stadtbild von Irkutsk ist sehr abwechslungsreich. Es gibt noch viele alte Holzhäuser um das Zentrum herum. Im Zentrum selbst sind einige restauriert (wie das der Touristeninformation oben), während man auch einige sieht, die recht bedürftig aussehen. Gleichzeitig sieht man den wirtschaftlichen Aufschwung an den vielen Neubauten, die in Entstehung sind. So sieht man in Irkutsk viel Altes neben Neuem und manchmal ist es ein starker Kontrast. Es ist die erste Millionenstadt, in der wir einen Wasserbrunnen sehen, der rege benutzt wird, da längst nicht alle Häuser fliessend Wasser haben.
Wir gewöhnen uns immer mehr an die russische Lebensweise und habe auch nicht mehr so Hemmungen beim Einkaufen und Verhandeln. Morgen fahren wir an den Baikalsee ein paar Tage wandern.
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