Monday, October 25, 2010

Die Reisterassen von Longji

Also eigentlich kann man sagen, dass jeder Tourist hierher kommt, Guilin ist etwa so bekannt wie Zermatt oder Grindelwald. Das scheute uns zuerst. Aber die Gegend ist wirklich so schön, dass es verständlich ist, dass jeder sie anschauen möchte! Guilin als Stadt ist insofern anders, als dass es wenig Hochhäuser hat und durch die Berge und den Li Fluss einen gewissen Charme erhält. Durch die vielen westlichen Touristen gibt es mehr englisch sprechende Menschen hier, was das Organisieren von Bussen etc. doch wesentlich erleichtert. Unser Ausflug führte uns daher zu :
Longji Titian oder Drachenrücken Terrassen oder auch einfach: Reisterrassen

Die Busfahrt ein gewundenes Tal hinauf brachte uns an ein Tor. Wie immer in China braucht es eine Eintrittskarte, um dieses Tor zu passieren. Der Weg führt zu Reisterrassen und Dörfern der Zhuang-Chinesen. Frauen in pink farbenen Jäckchen und schwarzen Röcken (das erste Mal, dass ich in China Frauen in Röcken sah), silbernen Kreolen und einer speziellen Frisur standen am Eingang. Wir kamen durch ein kleines Dorf mit Holzhäusern, trocknendem Reis und spielenden Kindern.


Weiter den Berg hinauf nahmen wir den Bauernweg (die Wege waren auf englisch angeschrieben). Leider war es etwas diesig, aber der Blick war dennoch faszinierend. Es war gerade Erntezeit, bzw. die Ernte war schon vorbei und der Reis wurde ins Tal hinunter getragen, sowohl von Ponys als auch von Menschen. Es war recht warm, wir schwitzten allein im Stehen und all die Männer und Frauen trugen schwere Lasten bergauf und bergab! Älter waren die meisten noch dazu!

Der Weg ging durch die Terrassen und kleinen Bambuswäldern auf eine Bergkuppe, bezeichnet als "music of paradise". Wir genossen hier den Gesang der Vögel in dieser speziellen Gegend.

Um einen Rundweg draus zu machen nahmen wir zurück den rechten Pfad, der uns wieder ins Tal führte, an Häusern vorbei. Auf einem Seitenweg begegneten wir einer charmanten Frau, die uns zuerst führen, dann Postkarten verkaufen wollte. Da wir beides nicht brauchten, wollte sie uns das Zeigen ihrer Haare verkaufen. Das interessierte uns, daher öffnete sie ihren Haarkranz. Der besteht aus 3 langen Zöpfen. Sie sagte, den ersten hätte sie mit 14 abgeschnitten, den 2. mit 20 Jahren. Die 2 Zöpfe werden mit dem "echten" zusammen verdreht und über den Kopf gebunden mit dem Knoten vorne. Wieder so ein Gewicht, was die Frauen tragen.

Die Reisterrassen werden seit über 600 Jahren bewirtschaftet. Es ist eindrücklich, wie genau in der Nivelierung  die Terrassen angelegt sind, damit sich das Wasser gleichmässig verteilt. Auch das Bewässerungssystem ist ein Zeichen dafür, wie gut die Chinesen in praktischen Erfindungen sind.

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