Endlich! Xinping mit seinen typischen "Zwergen-Bergen" wollte Alexandra immer schon sehen...ich muss gestehen, diese Kulisse ist wirklich beeindruckend und gilt nicht umsonst als eines der Wahrzeichen Chinas (u.A. auch auf dem 20-Yuan Schein Abgebildet).
Diese spitzen, etwa 300m hohen und grün bewachsenen Hügel sind vorwiegend durch Kohlensäureverwitterung und Absenkung des Wassers (Nirderschlag, der unterirdisch abfliesst) entstanden. Das tropische niederschlagsreiche Klima unterstützt die Verkarstung.
Wir sind hier in einem sehr angenhmen Hostel nahe am Fluss Li untergekommen...die Aussicht vom Balkon ist wunderschön! Da Xingping touristisch gut erschlossen ist, hat man tagsüber das Gefühl in einer Grossstadt zu sein, vorallem auch wegen dem geschäftigen Bootsbetrieb auf dem Fluss Li. So um sieben wirds dann aber sehr still und man kann, wenn es klar ist, den Sternenhimmel über den Shiluetten der Berge beobachten...wenn dan noch der Mond dazu kommt, wirds so richtig romantisch. Auch sobald man sich weg vom Ort, in die schöne Hügellandschaft hinein begibt, trifft man höchstens einen Bauer oder eine Bäuerin, z.B. mit einem schweren Korb voller Lusho-Grapefruits da gerade Erntezeit ist und diese pampelmuseartigen Früchte hier in grossen Mengen angebaut werden.
Oder man sieht einen älteren Mann, der seine Kleider im Wasserbassin wäscht.
Die neueren Häuser auf dem Land sind sehr einfach gehalten, vor allem zweckmässig. Die Frage taucht auf, wo die Menschen ihren Wunsch nach Schönheit ausleben?
Natürlich haben wir auch eine kleine Flussfahrt mit einem "Bamboo" gemacht, so wie das hier alle Touris machen. Schon bei unserer Ankunft hatte uns eine nette Frau so eine "Bamboo"-Flussfahrt aufschwatzen wollen. Wir habe ihr dann gesagt, dass wir erst in zwei Tagen wollen...tatsächlich stand die selbe Frau zwei Tage später vor unserem Hostel und hat auf uns gewartet...eine solche Verbindlichkeit ist für Chinesen nicht unbedingt üblich. Also los gings! Der Fluss hatte sehr niederen Wasserstand und der Kapitän musste beim Kreuzen oft Milimeterarbeit leisten.
Wir haben erfahren, dass die lokalen Fischer oft gezähmte Kormorane für den Fischfang einsetzen. Die Kormorane bekommen einen Ring um den Hals, so dass sie die Beute nicht verschlingen können...der Fischer holt den Fisch dann aus dem Hals des Kormorans heraus... ja, die Chinesen haben eine sonderbare Beziehung zu den Tieren. So haben wir auch auf dem Markt in Xingping gesehen, wie ein Chinese an Ort und Stelle einen Hund geschlachtet hat...die Chinesen verspeisen also tatsächlich Hunde...und wer weiss was sonst noch alles.
Da bekommt man schon mal Mitleid, wenn man in einer der vielen Strassen-Restaurants gerade beim Essen ist und ein Huhn läuft unter dem Tisch herum...des Huhnes Schicksal ist gewiss, auch wenn in meinen gebratenen Gemüsenudeln (die umgerechnet hier nur 80 Rappen kosten) kein Fleisch ist.
Wieder einmal haben wir gestaunt, wie einfach und "öffentlich" die Menschen hier leben. Du kannst dem Zahnarzt und seinem Patienten einfach so von der Strasse aus zuschauen. Hygienemassnahmen...ich spreche lieber nicht davon!
Leider ist die Abfallentsorgung in ländlichen Gegenden wirklich "unhygienisch"...überall liegt der Müll oder er wird einfach irgendwo verbrannt.
Aber nichts destro trotz haben wir die Landschaft mit ihren vielen verschiedenen Schattierungen und alltäglichen Situationen sehr genossen!