Thursday, March 3, 2011

Erkundung der Nordinsel NZ


Juhui! Unsere "Verwandschaft", Sivia und Peter, sind für einen Monat nach Neuseeland gekommen. Mit ihnen und der Hilfe eines gemieteten älteren Toyota Corolla haben wir eine Menge an Sehenwürdigkeiten auf der Nordinsel besucht. Angefangen haben wir dort, wo die Erdschicht am durchlässigsten ist...in Rotorua. Schon bei der Anfahrt kam uns ein penetranter Schwefelgeruch entgegen und aus den Gullis von Rotorua sah man Dampf und Rauch aufsteigen. Besonders eindrücklich wird es im Waimangu Volcanic Valley. Bilder sagen hier mehr als Worte...nur Gerüche würden noch mehr sagen...






Weiter ging es Richtung Gisborne, der Stadt wo die Sonne als erstes aufgeht (östlichste Zeitzone) und auch am meisten scheint...was Neuseeland angeht. Kein Wunder kommt der beste Wein aus Neuseeland aus dieser Ecke (Hawke Bay). Unterwegs konnten wir viele Pinienwälder sehen...angepflanzte und abgeholzte. Die Holzwirtschaft, leider eine einzige Monokultur,  ist in Neuseeland gross angesiedelt.
Nördlich von Gisborne befindet sich das Maori-Dörfchen Whangara. Whangara ist desshalb bekannt, weil dort der Film "Whale Rider" gedreht wurde; nebst "The Piano" wohl der bekannteste neuseeländische Film. Interessanterweise ist Whangara touristisch überhaupt nicht erschlossen...ein verschlafenes kleines Maori-Dörfchen in einer idyllischen Bucht.





Ein Zwischenhalt in der bekannten Artdeco Stadt Napier war auch auf dem Programm. Napier war 1931 fast vollständig durch ein Erdbeben zerstört worden. Es ist wirklich beeindruckend, dass davon keine Spur mehr zu sehen ist. Fast alle Gebäude sind im gleichen Stil (Artdeco) wieder aufgebaut worden.
Dann ging es weiter Richtung Taupo und Tongariro. Doch vorher haben wir noch einen Tag auf der Mahia Halbinsel ausgespannt, an einem sehr schönen Strand.




Der Tongariro Nationalpark beherbergt eine imposante Vulkanlandschaft, die man auch begehen kann. Wir haben das sehr touristischen Tongariro-Crossing gemieden und stattdessen an der Südwestflanke eine kleine Wanderung zu zwei Kraterseen gemacht.





Danach ging unsere Fahrt weiter nach Coromandel, der grossen Halbinsel östlich von Auckland. Coromandel ist recht karg und zerklüftet. Die dort lebenden Menschen sind sehr direkt und unkompliziert...vielleicht auch etwas zäh, denn immerhin haben sie sich erfolgreich gegen ein Mega Gold-Abbau-Projekt der Regierung gewehrt. Man wollte aufgrund des in der Erde vorhandenen Goldes eine grosse Fläche der Coromandel-Halbinsel schonungslos umgraben.
Wir hatten unsere Unterkunft in der Nähe von Whitianga an der schönen Flax Bay, gleich neben dem Cooks Beach...jawohl, Cook ist auch hier gelandet.










Phänomenal, aber auch ziemlich fleischig, war der Hot Water Beach, wo die Menschenmenge wie wahnsinnig Löcher (Badewannen) in den Sand gegraben hat, um dann darin abzusitzen und das Heisswasserbad zu geniessen. Dies funktioniert weil dort ein unterirdischer heisser Strom unter dem Strand hindurchfliesst. Jenachdem wo man gräbt kann man sich auch verbrennen.





Silvia und Peter haben in Coromandel auch noch den Crazy Creek Train ausprobiert...eine kleine Bush-Eisenbahn von einem "Spinner" gebaut..."Spinner" gibt es auf Coromandel so einige.
Während wir noch eine Woche das wilde Meer am Muriwai Beach genossen haben und unsere ersten Surfversuche machten, haben Silvia und Peter noch das Nordkap bis und mit Cape Reinga erkundet...soll sehr schön sein. In Muriwai gibt es eine Grosse Tölpel Kolonie, die wir mit viel Interesse beobachtet haben. Die Tölpel sind am liebsten da, wo der Wind am stärksten blässt. Sie brüten ein einziges Junges pro Jahr aus. Die Jungvögel ziehen dann unerklärlicherweise für einige Jahre nach Australien (ihr erster Flug ist also ein sehr langer und schwieriger Flug), kommen zur Paarung und zum Brüten jedoch wieder an den Ort ihrer Geburt zurück (nach Neuseeland). Im Winterhalbjahr verlassen die Vögel ihre Kolonie und halten sich irgenwo im Umkreis von einigen hundert Kilometern auf.






Es war ein sehr schöner Reise-Monat zusammen mit Silvia und Peter. Man hätte an jedem Ort auch einen ganzen Monat verbringen können...aber was soll's, Normaltouristen machen Nord-und Südinsel in 3 Wochen...crazy!