Sunday, February 20, 2011

Auckland



Man könnte glatt meinen, in Neuseeland vergeht die Zeit doppelt so schnell wie anderswo. Sind wir wirklich schon einen Monat hier?! Dabei beläuft sich unser Entdeckungsradius in dieser Zeit auf ca. 30-70 KM westlich von Auckland, was zwar Kilometermässig nicht viel ist, dafür jedoch nicht weniger schön und interessant! Freunde von Lukas Eltern haben ein grosses Grundstück am Meer und da geniessen wir die Aussicht und die spannenden Gespräche und das so leckere Essen. Zwischendurch haben wir mitgeholfen, Garten und Treibhäuser in Schwung zu halten  und uns immer wieder mit den wildwachsenden, uns oft unbekannten Unkräutern auseinandergesetzt. Bei diesem sub-tropischen Klima sind sie jedoch am nächsten Tag schon fast alle wieder da.



Nach so langer Zeit ohne konkrete Aufgaben (Arbeit) war es eine Wohltat, täglich etwas tun zu können und nicht nur vom Reisen, sondern vom Arbeiten müde zu werden. Wenn die Gezeiten es erlaubt haben, haben wir uns zwischen der Arbeit hin und wieder ein Meeresbad gegönnt.


Wir waren für 6 Tage in den "Waitakere-Ranges" wandern, ein grosses Waldgebiet westlich von Auckland. Der Hillary Trail, für den wir uns entschieden haben, ist nach dem bekannten Bergsteiger Sir Edmund Hillary benannt. Wenn auch nicht in grosse Höhen, so geht es dennoch mehrmals täglich rauf und runter (was die ersten 2 Tage nicht wenig anstrengend war). Dafür ist es sehr abwechslungsreich: Am Flussbett durch den neuseeländischen Wald = "bush", der so dicht bewachsen ist, dass man neben den Wegen fast nicht durchkommt. (Der "bush" ist in Neuseeland noch relativ jung, kaum älter als 100 Jährig, denn früher wurde fast überall raubbau-artig Holz gefällt und noch heute ist Holz eines der wichtigsten Exportgüter Neuseelands).



Dann geht es an der Küste entlang zum Strand hinunter, wieder ins Hinterland hinein etc. Wirklich sehr schön. An einem der Strände (Karekare) wurde der Film "das Piano" gedreht. Als wir an ihm vorbei kamen, wehte ein recht starker Westwind, so dass noch nicht einmal die hier oft gesehenen Surfer zu da waren. Die Westküste von Neuseeland ist oft rauh und macht durch das dunkle Gestein und die dunklen Sandstrände einen recht düsteren Eindruck. Der basalt- und eisenhaltige Sand glitzert in der Sonne und ist deutlich schwerer als heller (normaler) Sand.  Das Baden im recht kühlen Wasser der schäumenden Brandung ist nicht ungefährlich und sicher ein unvergessliches Erlebniss...do it or leave it!

 


Mindestens so gefährlich wie das Baden an der westcoast, ist das Wandern an den unzähligen Flachspflanzen  vorbei, denn leicht tritt man mit dem einen Fuss auf eines der langen, sehr zähen Flachsblätter, während man mit dem anderen Fuss am selbigen Blatt anhängt und sich so ein Bein stellt...autsch!